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Woher kommt Baklava ursprünglich? – Aufklärung

3 Minuten Lesezeit
Woher kommt Baklava ursprünglich

Baklava, dieses süße, schichtweise Wunder, das mit Honig oder Zuckersirup getränkt und mit gehackten Nüssen gefüllt ist, zählt zu den Juwelen der nahöstlichen und südosteuropäischen Küche. Doch woher stammt eigentlich Baklava? Diese Frage führt uns auf eine Reise durch die Zeit und quer durch verschiedene Kulturen. In diesem Artikel möchte ich, basierend auf meinem eigenen kulinarischen Interesse und Recherchen, die Geschichte und die vielfältigen Facetten von Baklava beleuchten.

Das Wichtigste zusammengefasst 

  • Antike und byzantinische Wurzeln: Die ersten Rezepte, die dem heutigen Baklava ähneln, stammen aus dem Byzantinischen Reich. Sie wurden als „geschnittene Plattenkuchen“ mit Nüssen und Honig beschrieben.
  • Zentralasiatische Einflüsse: Theorien vermuten die Herkunft von Baklava bei den Turkvölkern Zentralasiens, inspiriert durch deren Tradition, dünne Teigfladen zu backen und zu schichten.
  • Weitere Theorien: Andere Überlegungen zur Entstehung von Baklava schließen die Assyrer im 8. Jahrhundert v. Chr., griechische Kaufleute und das spätmittelalterliche Persien oder Kleinasien mit ein.
  • Entwicklung und Verbreitung: Die heutige Form von Baklava, mit mehreren Schichten aus sehr dünnem Filoteig, wurde wahrscheinlich erst nach dem 16. Jahrhundert entwickelt, besonders im Topkapı-Palast.
  • Rolle des Honigs: Die Zeidlerei war lange Zeit die primäre Honigquelle. Die Erfindung der Honigschleuder im 19. Jahrhundert revolutionierte die Honiggewinnung und damit auch die Herstellung von Baklava.
  • Zubereitung und Varianten: Baklava wird durch Schichten von Filoteig mit einer Mischung aus gehackten Nüssen und Gewürzen hergestellt und nach dem Backen mit Sirup übergossen. Regionale Unterschiede variieren bei den Nussmischungen und dem Sirup.

Die Ursprünge von Baklava

Antike Rezepte und byzantinische Küche

Die Wurzeln von Baklava lassen sich weit in die Vergangenheit zurückverfolgen. Interessanterweise gab es die ersten Rezepte, die dem heutigen Baklava ähneln, bereits in der Antike, genauer gesagt im Byzantinischen Reich.

Unter den Namen „koptoplakous“ und „koptoplakon“ bekannt, wurden diese „geschnittenen Plattenkuchen“ aus mehreren Schichten hergestellt, gefüllt mit pontischen Nüssen, Mohn und Mandeln und anschließend mit Honig übergossen. Diese Beschreibung erinnert stark an das moderne Baklava, das wir heute kennen und lieben.

Zentralasiatische Einflüsse

Eine verbreitete Theorie vermutet die Herkunft von Baklava in Zentralasien, inspiriert durch die nomadische Lebensweise der Turkvölker und ihrer Tradition, dünne Teigfladen (Yufka) zu backen und zu schichten. Diese Art der Zubereitung, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Filoteig aufweist, war in dieser Form weder im Byzantinischen Reich noch im Nahen Osten bekannt und könnte somit den Weg für das heutige Baklava geebnet haben.

Andere Theorien über die Herkunft

Es gibt auch andere Überlegungen zur Entstehung von Baklava. Eine Theorie besagt, dass die Assyrer bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. Baklava gebacken haben könnten. Die Übernahme durch griechische Kaufleute und die Weitergabe ihres Wissens um die Herstellung von hauchdünnem Teig könnten ebenfalls zur Entwicklung von Baklava beigetragen haben. Des Weiteren wird diskutiert, ob Baklava seinen Ursprung im spätmittelalterlichen Persien oder Kleinasien haben könnte, mit Hinweisen auf eine ähnliche Süßspeise im Kochbuch des Muhammad bin Hasan al-Baghdadi aus dem Jahr 1226.

Entwicklung und Verbreitung

Die heute bekannte Form von Baklava mit mehreren Schichten aus sehr dünnem Filoteig wurde wahrscheinlich erst nach dem 16. Jahrhundert im Topkapı-Palast entwickelt. Diese Weiterentwicklung markiert einen entscheidenden Punkt in der Geschichte des Baklava, da es von da an in seiner heutigen Form bekannt wurde.

Die Rolle des Honigs in der Geschichte von Baklava ist nicht zu unterschätzen. Lange Zeit war die Zeidlerei, also das Sammeln von Honig wilder Bienenvölker, die primäre Quelle für diesen süßen Stoff. Die Erfindung der Honigschleuder im 19. Jahrhundert revolutionierte die Honiggewinnung und damit auch die Herstellung von Baklava, indem sie eine effizientere und produktivere Verarbeitung von Honig ermöglichte.

Herkunft von Baklava

Herkunft von Baklava

Zubereitung und Varianten

Die Zubereitung von Baklava mag zwar von Region zu Region variieren, die grundlegende Methode bleibt jedoch gleich: Eine Mischung aus gehackten Nüssen, Zucker und Gewürzen wird zwischen abwechselnd geschichteten, mit geschmolzener Butter bestrichenen Filo-Blättern verteilt. Nach dem Backen wird das Gebäck mit Sirup übergossen, wodurch es seine charakteristische Süße erhält.

In der Türkei bevorzugt man für die Nussmischung meist Walnüsse oder Pistazien, während in Griechenland der Sirup häufig mit Honig, Zitronensaft und Zimt angereichert wird. Auf dem Balkan und in der Levante dominieren Walnüsse, und in der arabischen Küche wird der Sirup oft mit Rosenwasser versetzt. Diese regionalen Unterschiede spiegeln die kulturelle Vielfalt wider, die Baklava zu einem so faszinierenden und weltweit geschätzten Gebäck macht.

Persönliche Erfahrung

Als leidenschaftlicher Genießer von Baklava habe ich im Laufe der Jahre viele Varianten dieses köstlichen Gebäcks probiert. Eine meiner liebsten Erinnerungen ist das erste Mal, als ich selbst Baklava zubereitet habe. Trotz anfänglicher Bedenken gelang es mir, die Filo-Blätter perfekt zu schichten und mit einer köstlichen Mischung aus gehackten Pistazien und Walnüssen zu füllen. Das Ergebnis war ein unwiderstehlich süßes, nussiges und zart schmelzendes Baklava, das bei jedem Bissen pure Freude bereitete. Diese Erfahrung verstärkte meine Bewunderung für die Kunst der Baklava-Herstellung und meinen Respekt für die kulturellen Traditionen, die dieses Gebäck so besonders machen.

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