Jeder Fleischliebhaber schätzt ein saftiges und zartes Gulasch, doch wie lange muss das Fleisch eigentlich kochen, bis es weich ist? Gibt es dabei Unterschiede zwischen verschiedenen Fleischsorten und was sind sie wichtigsten Tricks für ein perfekt zubereitetes Gulasch?
Was ist eigentlich Gulasch?
Gulasch besteht aus mundgerechten Fleischstücken, die sehr lange in Soße gekocht werden und schön weich sind. Der Ursprung des klassischen Rindergulaschs liegt in Ungarn. Bekannter als Gulyás, ist diese Version eher eine Art Gulaschsuppe mit verschiedenen Zutaten. Die Variante, die wir alle kennen und lieben, heißt dort Pörkölt.
Wann wurde Gulasch bei uns bekannt?
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das beliebte Gulaschrezept von ungarischen Soldaten nach Wien gebracht und erfreut sich heute als Wiener Saftgulasch großer Beliebtheit.
Welches Fleisch ist für Gulasch am besten geeignet?
Gulasch „wie bei Oma“ wird in der Regel aus Rindfleisch gekocht, wobei man bereits fertig geschnittene Fleischstücke kaufen kann. Wer das Fleisch selbst schneiden möchte, muss darauf achten, dass er das Fleisch quer zur Faser schneidet. Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für weiches Gulasch. Die Fasern werden beim Kochen zäh und sollten möglichst kurz gehalten werden. Für Gulasch wird das Fleisch erst quer zur Faser in Scheiben und dann in kleine Würfel geschnitten. Die Kochdauer bei Gulasch aus Rindfleisch beträgt mehrere Stunden, man geht von mindestens 2,5 Stunden aus. Es kann jedoch auch 3-4 Stunden dauern.
Gulasch lässt sich auch aus Schweinefleisch herstellen, dann rechnet man mit einer Garzeit von 90 bis 120 Minuten. Die schnellste Gulaschvariante lässt sich mit Pute zubereiten, die eine Garzeit von 45 und 60 Minuten liegt.
Muss man das Fleisch vorher anbraten?
Nein, das ist eine Frage des Geschmacks und keine feste Regel. Manch einer schwört auf die Röstaromen, die beim Anbraten entstehen, andere hingegen mögen es lieber ohne. Auf die Weichheit des Fleisches hat das keinen Einfluss. Oft wird Gulasch auch mit Ragout gleichgesetzt. Bei einem Ragout werden die Fleischstücke meist nicht angebraten, sondern sofort in Brühe oder einer anderen Flüssigkeit geschmort. Einfach ausgedrückt: Ragout = Gulasch ohne Anbraten.
Was ist das Wichtigste, das man beim Kochen von Gulasch beachten muss?
Die Temperatur darf nicht zu hoch sein, sondern das Fleisch sollte nur leicht köcheln. Ist die Temperatur zu hoch, dann wird das Fleisch zäh. In einem Bräuer lässt sich die Temperatur besonders einfach kontrollieren. Sie sollte 160 Grad betragen. Bereitet man das Gulasch auf dem Herd zu, sollte es simmern. Wenn Sie einen Slowcooker verwenden, lassen Sie die Zutaten 6-8 Stunden garen.
Wann bemerkt man sicher, dass ein Gulasch lange genug gekocht hat?
Wenn das Fleisch fertig ist, dann lässt es sich leicht mit der Gabel zerdrücken.
Verschiedene, beliebte Rezepte mit Garzeiten
- Wiener Saftgulasch: Bei dieser Spezialvariante werden Fleisch und Gemüse in Bier und Wasser geschmort und bei niedriger Temperatur extra lange, also mindestens drei Stunden geköchelt.
- Szegediner Gulasch: Für Székely Gulyás können Sie Schweinefleisch oder eine Mischung aus halbem Schweine- und halbem Rindfleisch verwenden, in mundgerechte Würfel schneiden, anbraten und dann mindestens eine Stunde lang dünsten, bevor Sauerkraut für eine weitere halbe Stunde mitfeiert. Das Original Szegediner Gulasch wird mit Sauerrahm serviert. Es ist darauf zu achten, dass die Rindfleischstücke etwas kleiner sind als die aus Schweinefleisch, da die Garzeiten der beiden sich unterscheiden.
- Debrecener Gulasch: Für diese regionale Variante wird statt Rindfleisch ungarische Debrecener Wurst verwendet. Sie können die Wurst in Würfel oder Scheiben schneiden und mit den anderen Zutaten wie im traditionellen Rezept garen.
- Boeuf Bourguignon: Dieser Klassiker der französischen Küche gilt auch als Rindergulasch, der durch die lange Schmorzeit von mindestens 3 bis 3,5 Stunden unglaublich zart und saftig wird. Hierfür kombiniert man Fleisch aus der Rippe, der Schulter und der Rinderbacke und bereitet dieses in einer Marinade aus Burgunderwein, Knoblauch, Lorbeer, Pfeffer und Thymian auf das Kochen vor.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin ein begeisterter Hobby-Koch, der fast täglich gerne zu Hause frisch kocht. Ich gehe regelmäßig in verschiedene Restaurants und ich war auch schon in vielen Sterne-Restaurants in Deutschland aber auch in anderen Ländern. Auf YouTube habe ich einen kleinen Kanal, auf dem ich ab und zu mal ein Rezept aufnehme und poste.